Freiarbeitskurs

Am Wochenende habe ich mit meinem jungen Fjordpferd Rakni an einem Freiarbeitskurs bei Steffi Böttcher teilgenommen.
Ohne Strick und Halfter lief mein Pony in der Halle und meine Aufgabe war es, den Aufgeregten erst einmal zu beruhigen und ihn dann dazu zu bringen, mit mir arbeiten zu wollen. Überraschend einfach war das! Rakni machte sehr schnell mit, folgte mir, machte die ersten Schritte rückwärts und seitwärts. Wurde es ihm zu viel, hatte er, da er ja völlig „nackt“ war, jederzeit die Chance abzuhauen.

alle Fotos: © Maik Kornführer

Beim Zusehen bei der Arbeit der anderen Teilnehmer mit ihren Pferden konnte man sehr gut sehen, wann der Mensch dem Pferd zu nahe kam, wann es dem Pferd zu viel wurde. Wir auf der Tribüne wussten: jetzt rennt das Pferd gleich los! Und so war es dann auch!

Ist man nahe im Geschehen, bedarf es großer Übung und Selbstreflexion, um zu erkennen, wann man den Druck herausnehmen und weggehen muss.

Fast schon beängstigend war für mich die Erkenntnis, wie viel (oder eher wie wenig!) „Druck“ schon zu viel für ein Pferd ist, wann man als Mensch dem Pferd schon zu nahe ist, so dass es Stress bekommt. Und normalerweise hat das Pferd nicht die Chance wegzulaufen, denn es ist ja immer an Strick oder Zügel mit uns verbunden.

Eine weitere wichtige Erkenntnis für mich war, dass jeder Ehrgeiz des Menschen irgendetwas zu erreichen vom Pferd sofort erkannt und durch Flucht zunichte gemacht wurde. Nur wenn man mit der Einstellung: „Mal sehen, was passiert“ mit dem Pferd kommunizierte, machte es freudig mit.

Einige Teilnehmer waren schon fortgeschritten und zeigten ganz erstaunliche Dinge, wie zum Beispiel Sabine Linzer mit ihrem Hengst Mr. Tveiten, der jetzt im Frühling eigentlich nur seine Mädels im Kopf hat und sich z.B. trotzdem hinlegte, spanischen Schritt zeigte und wie ein Hund auf Sabines Ruf aus der entferntesten Ecke der Halle im Trab zu ihr lief.

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Ich habe sehr viel gelernt – über mein Pferd und über mich!
Ich glaube, ich werde in Zukunft einige Dinge anders machen.

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